Was ist Shared Leadership?

Shared Leadership ist ein Führungsmodell, bei dem mehrere Personen gemeinsam die Verantwortung für eine Funktion oder ein Team übernehmen. Im Gegensatz zur klassischen Doppelspitze, bei der Zuständigkeiten oft statisch aufgeteilt sind, tragen hier alle Beteiligten gemeinsam Verantwortung und Haftung, z. Bsp. für die disziplinarische Führung von Mitarbeitenden oder die Erreichung gemeinsamer Ziele.

Verschiedene Ansätze der geteilten Führung

Shared Leadership lässt sich flexibel gestalten. Zwei gängige Modelle:

– Rotierende Führung
Führungsrollen wechseln regelmäßig zwischen Teammitgliedern, etwa projekt- oder phasenbezogen. 
Beispiel: In agilen Teams (z. B. Scrum) rotiert die Moderation von Meetings, während Entscheidungen im Team getroffen werden.

– Führung durch Expertise:
Die Führungsrolle übernimmt die Person mit der größten Fachkompetenz für das aktuelle Thema. 
Beispiel: In interdisziplinären Projekten führt der IT-Experte bei technischen Fragen, der Marketingexperte bei der Markteinführung.

Warum Shared Leadership?

Shared Leadership bietet konkrete Vorteile für Unternehmen und Mitarbeitende:

Zum Einen erlaubt das Modell eine größter Vereinbarkeit von Familie und Beruf. So werden Führungsrollen flexibler und attraktiver, besonders für Frauen oder Eltern. Zudem wird Diversität in der Führungsrolle gefördert, denn durch die unterschiedlichen Personen werden verschiedene Perspektiven und Erfahrungen im Führungsteam vereint. Das Modell erlaubt Kontinuität bei z. Bsp. Krankheitsfällen und Risikominimierung, denn Wissen und Verantwortung sind nicht an Einzelpersonen gebunden.

Somit kann das moderne Führungsmodell die Attraktivität als Arbeitgeber erhöhen, neue Talente anziehen und weitere Karrierewege eröffnen.

Erfolgsfaktoren: Was ist konkret zu tun?

Doch damit geteilte Führung gelingen kann, braucht es klare Strukturen:

– Wer führt wann und in welchem Bereich? (klare Rollen)

– Wer darf was entscheiden und welche Zustimmungen sind nötig? (Eindeutige Entscheidungsregeln)

– Wer spricht oder handelt im Namen des Teams/Unternehmens? (Klare Vertretungsregelung nach außen)

– Wie wird Verantwortung rechtlich und organisatorisch verteilt? (Haftungsfragen geklärt)

– Wie werden geteilte Leistungen fair honoriert (Gehalt, Boni, Anerkennung)?

– Welche Regelungen greifen bei Uneinigkeit oder oder Führungsversagen?

Daneben braucht es Räume für offene und vertrauensvolle Kommunikation

  • Es sind regelmäßige Abstimmungsmeetings einzuplanen, um die Zusammenarbeit zu reflektieren.
  • Es braucht eine transparente Kommunikation nach innen und außen, unterstützt durch Kollaborationstools (z. B. Trello, Asana, Microsoft Teams).
  • Psychologische Sicherheit ist die Voraussetzung für die Personen, damit Konflikte offen angesprochen werden können.

Shared Leadership und Organisationskultur

Shared Leadership erfordert insgesamt nicht nur klare Strukturen und Absprachen, sondern vor allem eine offene Unternehmenskultur. Es braucht die Bereitschaft, traditionelle Führungsbilder zu hinterfragen, weg vom Bild des „starken Einzelkämpfers“ hin zu einem kollektiven Führungsverständnis, das Vielfalt, Zusammenarbeit und Flexibilität fördert. Nur so kann geteilte Führung ihr volles Potenzial entfalten. Das ist nicht zuletzt ein neuer Blick auf Führung, auch für die Beteiligten.

Fazit

Shared Leadership ist ein zukunftsfähiges Führungsmodell, das Flexibilität, Diversität und Kontinuität fördert. Unternehmen, die geteilte Führung einführen, profitieren von motivierten Teams, breiterer Expertise und einer modernen Arbeitgebermarke.

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